Bild: klimkin
Buchfink (Fringilla coelebs)
Tonaufnahme: Pierre Mollet, St. Gallen, Schweiz, Mai
Der Buchfink ist der häufigste Brutvogel der Schweiz. Man findet ihn in Gärten, in Parks, im Wald und im Kulturland, überall dort wo es Bäume hat. Er beginnt sein Lied mit kräftigen Schmettertönen ("Finkenschlag") und endet mit einem Schlussschnörkel. Dieser Schlussschnörkel gibt es in verschiedenen "Dialekten", die Erklärung hierfür finden Sie weiter unten.
Den ersten Dialekt (Aufnahme oben) hört man viel bei uns im Mittelland. Die zweite Aufnahme stammt aus Frankreich und weicht etwas ab von der ersten, der Schweizer Aufnahme.
Tonaufnahme: Jordi Calvet, Ariège, Frankreich, April
Tonaufnahme: Anthony McGeehan, Northern Ireland, UK, Juli
Versucht man den Gesang aufzuschreiben und nachzusprechen, könnte dies ungefähr so aussehen: "zizizizizizieieiei-rrrrrrrrrrrrrr-würzgebier".
Es gibt für den Buchfinkengesang etliche Merksprüche. Eine kleine Auswahl finden Sie hier:
"Schwig schwig schwig susch speuz i di aaa!"
"Jetzt, jetzt, jetzt, han i mis Fraueli gseh, ja, ja, ja!"
"Du, Du, Du komm her zu mir! - Ich, ich, ich rück nah zu dir!"
Der Buchfink ruft seinen Namen: "Fink!" oder "Pink!", kräftig und laut. Dieser kann man mit dem Ruf des Zilpzalps verwechseln, der aber weicher ist.
Genetik und Dialekte
Der erste Teil des Gesanges des Buchfinkes ist genetisch festgelegt. Der zweite Teil lernt er erst im Frühling von anderen Buchfinken, eigentlich von seinen Konkurrenten. Daher gibt es auch regionale Unterschiede zwischen den Schlussschnörkeln, d.h. es gibt Dialekte. Zudem bildet sich das "Gesangsgehirn" im Winter zurück und die Vögel müssen sich jedes Jahr wieder in den Gesang einstimmen. Daher hört man anfangs Frühling noch oft unfertige Strophen.
Bild: oldiefan
Grünfink (Chloris chloris)
Tonaufnahme: Twan Mols, Zuid-Holland, Niederlande, Juli
Der Grünfink sitzt oft auf einer Singwarte (z.B. Baumspitze) und trillert ausdauernd in verschiedenen Tonlagen. Zwischendurch lässt er nasale, abfallende oder gedehnte Töne hören. Im Sonagramm kann man die verschiedenen Gesangselemente gut voneinander unterscheiden. Kinder vergleichen den Gesang des Grünfinks gerne mit einem Computerspiel, was ich sehr zutreffend finde.
Dies tönt dann in etwa so: "gügügügü srrieejeh djingdjingdjingdjing gügügügüg srieejeeh...".
Ein schöner Merkspruch ist: "Det, det, det is schwääär."
Bild: Schwoaze
Distelfink (Carduelis carduelis)
Tonaufnahme: Daniel Hinckley, Spanien, Mai
Tonaufnahme: Alan Dalton, Stockholm, Schweden, Mai
Der Gesang des Distelfinks (auch Stieglitz genannt) besteht aus hastig vorgetragenen, trillernden und zwitschernden Elementen, oft eingeleitet durch eine Serie seiner Rufe.
Er ruft seinen Namen: "stige-litt, stige-litt, stige-litt".
Bild: Marc Pascual
Girlitz (Serinus serinus)
Tonaufnahme: Christophe Mercier, Nouvelle-Aquitaine, Frankreich, April
Der Girlitz singt hoch, quietschend und hastig, wie eine rostige Fahrradkette. Sein Lied trägt er meist sitzend auf der Spitze eines Baumes vor oder während des Balzfluges.