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Warum ist die Natur für Kinder so wichtig?

Das Bewusstsein, dass die Natur ein wichtiger Spielraum für Kinder ist, nimmt unter Pädagogen und Eltern in den letzten Jahren stark zu. Bücher, wie «Das letzte Kind im Wald» (Louv, 2011), «Wie Kinder heute wachsen» (Renz-Polster & Hüther, 2013) oder «Mehr Matsch: Kinder brauchen Natur» (Weber, 2011) und die deutliche Zunahme von Waldspielgruppen und -kindergarten unterstreichen diesen Trend. Doch was steckt dahinter, warum ist der Aufenhalt in der Natur für Kinder so wichtig? Wauquiez (2011) fasst die Erkenntnisse aus der Forschung der letzten Jahre zusammen:

  • Das Spielen in einer natürlichen Umgebung regt alle Sinne an, ohne sie überzustimulieren. Das Durchleben der Jahreszeiten, den Wechsel der Natur und das Spüren von Kälte, Hitze und Wind, kurzum die Stimulationen aller Sinne sorgt für eine intensive Verankerung des Erlebten im Langzeitgedächtnis.

  • Die Natur bietet ein optimales Lernfeld. Spielerisch und «ganz von alleine» lernen die Kinder durch Naturerfahrungen. Direkt Erlebtes und Gefühltes setzt sich tiefer fest.

  • Kinder, die sich regelmässig in der Natur aufhalten, können sich besser konzentrieren.

  • Der Aufenthalt in der Natur macht die Kinder emotional ausgeglichener und weniger gestresst.

  • Spielen mit unstrukturiertem Material regt die Fantasie und Kreativität der Kinder an und fördert ihre grobmotorischen Fähigkeiten.

  • Naturerlebnisse haben einen positiven Einfluss auf das Sozialverhalten der Kinder.

  • Das kindliche Immunsystem wird durch regelmässiges Spielen in der Natur gestärkt.

  • «Ein häufiger und unbelasteter Aufenthalt in der Natur im Kindes- und Jugendalter fördert eine positive Grundeinstellung der Natur gegenüber, sowie die Bereitschaft, diese als Erwachsene aktiv zu schützen«.

 

Wauquiez konkludiert:»[...] Für die Kinder hat das Spiel in der Natur vor allem Wert, weil diese ihnen einen Raum von Freiheit, Abenteuer und Wildheit bietet, innerhalb eines konstanten und sicherheitsspendenden Rahmens. Erwachsene sind für die Beziehung der Kinder zur Natur vor allem wichtig, wenn sie ihnen Respekt und Begeisterung für die Natur weitergeben können. […]”

 

Literaturverweise

  • Louv, R. 2011. Das letzte Kind im Wald. Herder. Beltz Verlag, Weinheim.

  • Renz-Polster, H. & Hüther, G. 2013. Wie Kinder heute wachsen. Beltz Verlag, Weinheim und Basel.

  • Wauquiez, S. 2011. Was bringen Naturerlebnisse Kindern? Argumente, Erfahrungsberichte, Forschungsergebnisse, Fachverband Erleben und Bildung in der Natur.

  • Weber, A. 2011. Mehr Matsch: Kinder brauchen Natur. Ullstein Verlag, Berlin.

 

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Polster & Hüther

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